Wer den Unterricht nach dem Appetithäppchen in der vergangenen Woche schon vermisst hatte, der kam am heutigen Vormittag gänzlich auf seine Kosten. Die 8a legte ein spektakuläres Workout am Hollumer Strand ein: Ein anfängliches Joggen zur allgemeinen Erwärmung, Koordinations- und Kräftigungsübungen auf Buhnen und turnerische Glanzleistungen vor einem sonnigen Strandpanorama waren nur einige der Programmpunkte. Die 8b nahm die Schönheit der Insel und die Erlebnisse der letzten Tage zum Anlass und verfasste in einer intensiven Deutschstunde Gedichte und Erzählungen. In der 8c wurde das Spiel „Bingo“ zum Anlass genommen, um sich Aspekte der Wahrscheinlichkeitsrechnung anzueignen. Dabei nutzten sie das Wetter, um ihr Klassenzimmer nach draußen zu verlagern.

Ähnlich wie die 8b beschäftigte sich auch die 8d mit dem Fach Deutsch. Hier wurden selbstständig verschiedene Textsorten zur Amelandfahrt verfasst: Die Teamerinnen und Kocheltern wurden in einem Interview befragt, es wurden Infos und Tipps für die jetzigen Siebtklässler*innen zur Fahrt verfasst, Ereignisse in einem Bericht verfasst und Zeichnungen zu erlebten Programmpunkten anzufertigen.

Am Mittag holten die Klassen 8c und 8d das gestrige Programm der anderen beiden Klassen nach, denn heute stand auch für sie die Wattwanderung auf dem Tagesplan. Von den Berichten der anderen Schüler*innen waren sie bereits auf einige Inhalte der Führung mental vorbereitet worden. Den einen trieben die Informationen das Leuchten in die Augen und ein breites Grinsen ins Gesicht, den anderen war der Ekel meilenweit entfernt schon anzusehen.

So lernten wir in dem sehr unterhaltsamen Vortrag auf interessante und anschauliche Weise die Entstehung von Ebbe, Flut und Springflut kennen. Während sich fast alle davon überzeugen ließen, Seegras zu probieren, gingen die Meinungen bei den Herzmuscheln schon deutlich weiter auseinander. Angeleitet vom Wattführer knackten die mutigen Schüler*innen die Muscheln und trennten sie fachgerecht von ihrer Schale. Den Gesichtsausdrücken nach zu urteilen, schmeckten sie den einen besser und den anderen vielleicht nicht ganz so gut. Die Spreu trennte sich schließlich bei den Wattwürmern vom Weizen. Hier waren es in der 8d nur Sarah und Jonah, die jeweils einen Wattwurm mit einem beherzten Happen hinunterschluckten.

So lautet das Resümee: Nach der Wattwanderung sind alle Schüler*innen bestens darauf vorbereitet, am Wattenmeer zu überleben – falls es irgendwann keine Chips, keine Fruchtgummis oder Brezeln und auch kein Chocomel mehr im nahegelegenen Coop zu kaufen geben sollte.

Die 8a und 8b fuhren nach der Mittagspause in den nahegelegenen Wald, um dort das Actionspiel „Capture the flag“ zu spielen. Damit das Spiel ausreichende Herausforderungen für die taktisch agierenden Mannschaften bereitstellte, wurde das Grundspiel darüber hinaus mit „Stratego” kombiniert, sodass die Spieler*innen unterschiedliche Rollen mit jeweils verschiedenen Fähigkeiten und Einschränkungen eingenommen haben. So schlichen und rannten sie als Zauberin, Gaukler, Elf, König, Nonne, Bäuerin und Ritter durch den Wald und versuchten dabei, die Flagge der gegnerischen Mannschaft zu stehlen. Da das erste Spiel unentschieden endete, musste ein Entscheidungsspiel her, bei dem die 8b den Sieg einfahren konnte.
Am Abend fanden die letzten Begegnungen bei der Fußball-Meisterschaft statt. Im ersten Spiel traf die 8b auf die 8c. Letztere Mannschaft konnte sich mit einem 3:1-Sieg durchsetzen. Dabei gingen schnell nach einer Ecke durch Mika in Führung und bauten diese durch einen Elfmeter aus, den Lukas verwandelte. Henri verkürzte auf 2:1, doch letztlich gelang es Greta nach einem starken Laufduell, mit dem 3:1 den Deckel drauf gemacht.

Die 8a und die 8d trennten sich mit einem 3:0. Dabei erzielte Hannes zunächst ein Freistoßtor und ein weiteres durch einen Elfmeter. Nachdem Ole zuvor zweimal seine Chance unglücklich vertan hatte, konnte er schließlich doch noch für seine Mannschaft punkten.

!!!NACHTRAG!!!
Um die Tage hier auf Ameland nicht nur aus der Perspektive der Lehrkräfte zu schildern, folgt nur eine Gegendarstellung der Strandolympiade aus der Perspektive von Schülerinnen (bzw. eher gesagt von einer Möwe).
Die Strandolympiade
Wie jeden Tag machte ich heute meinen morgendlichen Rundflug über die Dünen, als ich plötzlich laute Stimmen hörte und eine Horde von Menschen über den Strand hopsen sah. Ach du heiliger Wattwurm! Ein großer Mensch gab einen unerträglich lauten Ton aus seinem stumpfen Schnabel, den alle federlosen Zweibeiner haben, von sich. Andere große Zweibeiner überreichten ihm ein Paar schrecklich grell pinke Fußwärmer. Ich schnappte mir eine (sehr leckere) Krabbe und sah ungläubig zu, wie die Zweibeiner die komischsten Sachen anstellten, manche formten unförmige, winzige Dünen aus Sand, manche holten Wasser aus dem Meer in einen Behälter. Das Komische war, dass sie die Dünen immer wieder zerstörten und das Wasser auskippten. So ging es auch bei vielen anderen Gruppen zu. Ich wollte mir gerade noch eine Krabbe holen, als auf einmal eine andere Möwe neben mir landete. Ich fragte sie verdattert, was die Zweibeiner da eigentlich wollen und sie erklärte mir, dass das jede Sonnenzeit aufs Neue passiert und andere Leute die gleichen komischen Spiele machen. Wir unterhielten uns über diese unnötigen Sachen, bis der große federlose Zweibeiner pfiff, wieder unerträglich, dieses Mal sogar ohrenbetäubend laut und daraufhin flog ich weg, da mein Stolz verletzt war, weil der Zweibeiner lauter schreien konnte als ich.
Feli, Anne, Klara (Klasse 8d)
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